Schön und sicher
Der Garten im Winter
Der Winter bietet Gartenbesitzern besondere Herausforderungen: Kälte, Glatteis und Schnee; frühe Dunkelheit und später Tagesanbruch. Das ist besonders im Vorgarten ein Problem. Dort erfreuen zwar auch jetzt noch Winter-Schönheiten wie der Duftschneeball, Raureif auf Gräsern oder "gezuckerte" Immergrüne das Auge. Aber im Vordergrund stehen jetzt Sicherheit und Pflanzenschutz.
Rutschfest, beleuchtet, attraktiv
Der Vorgarten ist im Winter nicht nur die "Visitenkarte" des Hauses, sondern ein täglich genutzter Außenbereich. Neben den Hausbewohnern muss der Weg zur Tür auch für Postboten, Lieferdienste und Besucher trittfest und frei von Stolperfallen sein.
In den Boden eingeleassene Strahler, Pollerleuchten oder diffuses Licht machen den Vorgarten sicher begehbar. Eine Zeitschaltuhr hilft, die Beleuchtung auf die Abend- und Nachtstunden zu beschränken und Strom zu sparen. Bewegungsmelder sorgen außerdem für Schutz vor Einbrechern. Und im rückwärtigen Garten, wo der Schnee ruhig liegen bleiben kann, zaubern derweil kugel- oder halbkugelförmige Moonlights und indirekte Beleuchtung eine ganz besondere Atmosphäre.
Hände weg vom Streusalz!
Hausbesitzer sind verpflichtet, bei Schnee- und Eisesglätte einen Teil des Bürgersteigs sowie den Zugang zum haus von Frost und Schnee zu befreifen, bzw. für sicheren Tritt zu Sorgen, damit sich niemand verletzt. Auf den ersten Blick macht da Streusalz am wenigsten Arbeit und hat schnelle Wirkung. Tatsächlich ist sein Einsatz in vielen Kommunen allerdings verboten, auch wenn Streusalz im Handel immer noch angeboten wird. Denn auf die Umwelt wirkt es sich gleich in mehrfacher Hinsicht negativ aus: Wenn der Schnee schmilzt, fließt das aufgelöste Salz in die Bepflanzung ab und führt dort an den oberirdischen Pflanzenteilen zu Verbrennungen, den sogenannten Kontaktschäden. Versickert die Salzlösung schließlich in der Erde, richtet sie auch am Wurzelreich erhebliche Schäden an, stört die Ernährung und Wasserversorgung der Gewächse und verursacht eine Bodenverdichtung, die sich noch im Folgejahr nachteilig auf die Beete auswirkt.
Die Folgen sind häufig erst zeitveretzt sichtbar. Eine hohe salzkonzentration resultiert bei Bäumen in einem verspäteteten Austrieb im Frühjahr, in braunen Blättern und verfrühtem Laubfall im Herbst. Für wichtige Mikroorganismen in der Erde sowie Tiere im Garten ist Streusalz giftig. Bei Hunden und Katzen kann das Salz zu Verbrennungen an den Pfoten führen. Mit anderen Worten: Finger weg vom Streusalz!
Als Gärtner empfehlen wir stattdessen alternative Streumittel wie Sand, Split, Kies oder salzfreies Granulat. Die lassen das Eis zwar nicht tauen, machen die bestreute Fläche aber griffiger und somit gut begehbar. Diese Mittel haben keine negativen Auswirkungen auf die Umwelt und sind gesetzlich erlaubt. Wenn Schnee und Eis verschwunden sind, kann man die Steinchen einfach mit einem groben Besen auffegen und sogar wieder für den nächsten Einsatz sammeln. Das macht ein bisschen mehr Arbeit, ist aber nachhaltig und kostengünstiger.
Wässern im Winter
Im Winter ist es zwar kalt, und die meisten Pflanzen haben ihre Aktivitäten auf ein Minimum herabgefahren, aber dennoch besteht - vor allem in trockenen Jahren - die Gefahr des Wassermangels. Waren die vorausgegangenen Monate schon trocken, hat der Boden nicht genug Wasser gespeichert, vor allem in den tiefer liegenden Schichten. So kann es vorkommen, dass vor allem junge Pflanzen über den Winter eher verdursten als erfrieren. Auch Immergrüne bleiben aktiv und verdunsten über ihre Blätter und Nadeln Wasser. Deshalb ist es wichtig, vor Beginn des Dauerfrosts noch mal für eine gute Durchfeuchtung des Bodens zu sorgen. Das gilt natürlich besonders für Immergrüne, die in Kübeln nebem dem Hauseingang stehen und nur wenig Substrat zur Verfügung haben, und auch für sämtliche Neupflanzungen, die im Herbst in den Boden gekommen sind.
Pflanzen schützen
Eine Schneeschicht auf den Pflanzen ist eigentlich ein guter "Wintermantel" und schützt. Fällt jedoch sehr viel Schnee, kann das Gewicht die Zweige von immergrünen Bäumen und Sträuchern knicken oder sogar brechen. Deshalb sollte man nach starkem Schneefall mal eben in den Garten gehen und behutsam abschütteln, was zu viel ist. Bei großen Gräsern ist es ratsam, sie vorbeugend locker zusammen zu binden. So verhindert man, dass Wasser in das Innere des Grases dringt und dort Fäulnis verursacht. Schneiden sollte man Gräser zum Schutz des Wurzelbereichs übrigens erst im Frühjahr.
Scheint im Winter die Sonne, kann sie bei jungen Bäumen Schaden anrichten. Eisige Nachttemperaturen in Kombination mit starker Sonneneinstrahlung am Tag kann zu Spannungen in der Rinde führen, die daraufhin aufplatzt. Die Risse sind wie Wunden: Sie bieten Poilzen, Bakterien und Schädlingen eine Eintrittsstelle. Gärtner raten bei Neupflanzungen daher unter Umständen zu einem weißen, reflektierenden Anstrich oder einer anderen Art Sonnenschutz. Hier kommt es immer auf die individuelle Situation an. Ihr Service-Gärtner wird Sie dazu gerne beraten!
Immergrüne, Winterblüher und Zwiebelpflanzen
Wenn im Winter das Laub fällt, haben immergrüne Pflanzen ihren großen Auftritt. Sie geben dem Garten frische, grüne Farbe. Als Hecke begrenzen sie effektiv das Grundstück zum Nachbarn, verhindern neugierige Blicke und bieten Geborgenheit. Aber auch Solitäre entfalten, professionell in Form geschnitten, ihre volle Wirkung als eindrucksvolle "Skulpturen".
Wer sich im Winter nach Farbe sehnt, kan unter verschiedenen Winterblühern wählen: Die Winter-Kirsche, der Gelbe Winterjasmin, die Winter-Heckenkirsche oder auch die zaubernuss erfreuen schon sehr früh im neuen Jahr mit ihren Blüten. Daneben recken Stauden wie die Christrosen und Lenzrosen oder die immergrüne Schleifenblume ihre Köpfe in die Hähe, während die ersten Zwiebelgewächse wie Schneeglöckchen und Winterlinge sich ans Licht wagen, bevor Krokusse und Tulpen dann schon den Frühling einläuten.