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Warten auf den Garten

Warum Sie auf eine Gartengestaltung derzeit länger warten müssen

Manch ein Gartenbesitzer wird es schon gemerkt haben: Wer dieser Tage die Unterstützung eines Gartenprofis braucht, muss Geduld haben – mehrere Wochen oder sogar Monate. Das schlägt mitunter auf die Stimmung, ist aber keine böse Absicht, sondern hat vielfältige Gründe. Wir erklären Ihnen die langen Wartezeiten.

Gärten liegen voll im Trend – und das eigentlich schon seit mehr als einem Jahrzehnt, doch mit dem Aufkommen des Coronavirus und den damit verbundenen Einschränkungen wuchs die Gartenliebe ins geradezu Unermessliche: Der eigene Garten vergrößert den persönlichen Bewegungsradius, bringt also in Zeiten der Einschränkungen individuelle Freiheit – und ist gleichzeitig in einer Welt voll Unsicherheit und Unbekanntem ein Ort der Sicherheit. Nur allzu verständlich also, dass dieser emotional so wichtige Ort so schön wie nur möglich sein soll. Die Nachfrage nach professioneller Gartengestaltung ist in der Coronakrise noch einmal deutlich gestiegen, und auch wir haben das in unserem Eden-Betrieb in Leichlingen zu spüren bekommen. Seit über einem Jahr klingelt das Telefon Sturm, das e-Mail Postfach quillt über vor lauter Anfragen. Das freut uns natürlich sehr und wir sind froh, dass wir dank guter Hygienekonzepte und äußerster Sorgsamkeit die ganze Zeit uneingeschränkt arbeiten konnten.

Fachkräftemangel

Doch die große Nachfrage bringt auch uns, wie so viele andere Handwerksbetriebe, an unsere Grenzen. Ein Grund: Im Garten- und Landschaftsbau herrscht, wie in vielen anderen Gewerken auch, seit Jahren akuter Fachkräftemangel. Zwar steigen die Ausbildungszahlen allmählich wieder, doch reicht dieser zarte Trend bei Weitem nicht, um die über Jahre entstandene Lücke zu schließen und darüber hinaus den durch den Gartenboom der letzten Jahre ausgelösten gestiegenen Fachkräftebedarf zu decken. Wir bilden zwar selbst jedes Jahr aus, können damit allein unseren Fachkräftebedarf aber nicht decken. Die jungen Menschen müssen fachlich und persönlich ja erst in ihre Rollen hineinwachsen, und das dauert. Der Markt ist leergefegt, was erfahrene Kräfte angeht. Wir können unser Team also nicht einfach beliebig aufstocken. Es bleibt nur, die Anfragenden um Geduld zu bitten. Glücklich sind wir über diese Situation nicht. Wir können sehr gut verstehen, dass Gartenbesitzer es sich in Zeiten, in denen Reisen kaum möglich sind, zu Hause so schön wie möglich machen möchten. Außerdem möchten wir, dass die Menschen mit unserem Service zufrieden sind, da sind lange Wartezeiten natürlich kontraproduktiv.

Materialmangel und Lieferketten

In der jüngeren Zeit sorgt noch ein weiterer Faktor für längere Wartezeiten im Garten- und Landschaftsbau: Materialmangel. Dabei sind es nicht nur Spezialprodukte wie maßangefertigte Poolbecken, auf die die Kunden teils ein Dreivierteljahr warten müssen. Auch scheinbar Alltägliches wie Obstgehölze, Abflussrohre oder Terrassendielen sind mancherorts schlicht und einfach ausverkauft. Da hilft nur Warten – auf die nächste Lieferung oder gar das nächste Jahr, denn Pflanzen müssen erst einmal wieder nachwachsen, bevor sie zum Verkauf stehen können. Dieser teils akute Mangel ist zumindest zum Teil ebenfalls der enormen Nachfrage geschuldet. Hinzu kommt aber, dass durch die Pandemie auch Produktionskapazitäten heruntergefahren werden mussten und Lieferketten durcheinandergewirbelt wurden. Das gilt im Übrigen für importierte Produkte genauso wie für heimische Baustoffe, dennoch bleiben letztere für uns erste Wahl. Gerade bei Hölzern und Naturstein setzen wir möglichst auf regionale Herkunft setzen. Damit sind iwr in Sachen Kommunikation mit dem Lieferanten und auch mit Blick auf die Nachhaltigkeit auf der sicheren Seite. Das hat natürlich seinen Preis, aber Produkte aus Übersee werden aktuell wegen der immens gestiegenen Frachtkosten ebenfalls deutlich teurer.

Der Materialmangel und die dadurch zur Zeit ständig schwankenden Einkaufspreise erschweren uns im Übrigen auch die Kalkulation derzeit sehr. Angebote können zurzeit oft nur für eine Woche aufrechterhalten werden. Dann müssen die Materialkosten neu berechnet werden.

Langfristiges Gartenglück

Doch von all dem sollte man sich seine Gartenlust nicht vermiesen lassen. Ein schöner Garten wird auch nach dem Abklingen der Pandemie ein überaus bereichernder Ort sein. Und einen Garten legt man ja nicht für eine Saison an. Gute Gartengestaltung ist beständig, sorgt über Jahrzehnte für eine gesteigerte Lebensqualität. Da kommt es auf ein paar Monate eigentlich nicht an. Gärten sind ohnehin nichts für Ungeduldige. Die Natur hat ihren eigenen Rhythmus und braucht Zeit, um sich zu entwickeln. Das müssen wir Menschen akzeptieren, aber auch gerade deshalb wirkt ein Garten ja so wunderbar entschleunigend.

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